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Einlass
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Pre-Conference 1
Just in Time Adaptive Interventions
Ambulantes Assessment und Experience Sampling sind Forschungsmethoden, die es erlauben, objektive Sensordaten und subjektive Daten über die Befindlichkeit einer Person zu erfassen. Dies geschieht im Kontext des Alltags der Personen und in Echtzeit. Integrierte Systeme für das Interaktive Ambulante Assessment erlauben es darüber hinaus, Abfragen auf einem Smartphone durch Ereignisse, die von einem physiologischen Sensor gemessen werden, auszulösen. So kann z.B. in Studien, in denen es um die Erfassung von Stress geht, eine Abfrage über die subjektive Befindlichkeit der Person genau dann erfolgen, wenn mittels eines EKG-Sensors eine Veränderung der Herzrate und der Herzratenvariabilität gemessen wurde.
Neben einer reinen Abfrage subjektiver Daten kann durch den Sensor auch eine Intervention getriggert werden, welche die Person z.B. daran erinnert, ein zuvor gelerntes Verhalten zum Stressmanagement oder zur Stressreduktion umzusetzen.
Wenn eine Intervention (anstatt eines Fragebogens) getriggert wird, spricht man von sogenannten Just in Time Adaptive Interventions (JITAIs).
Just in Time Adaptive Interventions ist ein Interventionskonzept, dass die Bereitstellung von Unterstützung (z. B. Art, Inhalt, Zeitpunkt, Intensität) im Laufe der Zeit an den sich verändernden Status und Kontext einer Person anpasst. Dies geschieht mit dem Ziel, eine optimale Unterstützung zu dem Zeitpunkt und in dem Kontext zu leisten, in dem die Person sie am meisten braucht und am ehesten aufnahmefähig ist. So kann die vorgeschlagene Intervention z.B. davon abhängen, ob sich die Person gerade auf der Arbeit oder bei einer Freizeitaktivität befindet.
In diesem Workshop werden die grundlegenden Konzepte des ambulanten Assessment und Experience Sampling vermittelt sowie deren Kombination zum interaktiven ambulanten Assessment erläutert. Darüber hinaus werden die verschiedenen Möglichkeiten von Interventionen im Rahmen von Experience Sampling Studien aufgezeigt.
Abschließend wird anhand von Beispielen aus der Praxis das Konzept von JITAIs erläutert. Die Teilnehmer haben zudem die Möglichkeit, eine eigene kleine JITAI Studie selbst zu erstellen und auszuprobieren.
Pre-Conference 2
Titel: Wie schreibe ich erfolgreiche Drittmittelanträge?
Dozent*in: Prof. Dr. Nina Heinrichs & Prof. Dr. Beate Ditzen
In allen Qualifikationsphasen spielt der Erwerb von Drittmitteln eine zentrale Rolle. Wie schreibe ich solche Anträge, was muss ich berücksichtigen, welche Drittmittelförderer und Förderformate gibt es, wie wähle ich diese aus? Solche Fragen sollen in dem Workshop angesprochen werden. Der Workshop gibt zunächst einen kurzen Überblick über potentiell mögliche Fördereinrichtungen und Förderformate, fokussiert dann aber auf Förderformate der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Es werden grundlegende Themen behandelt (z.B. die Bedeutung der theoretischen Fundierung der Fragestellungen, die Rolle von Vorarbeiten), die für die Wahrscheinlichkeit einer positiven Beurteilung eines Drittmittelantrags von hoher Bedeutung sind. Der Workshop richtet sich an junge Wissenschaftler*innen (DoktorandInnen, Postdocs), die eine Projektidee haben, für die sie eine Förderung suchen oder die in einem laufenden Projekt Anschlussfinanzierungen beantragen wollen.
Wir planen, folgende Themen zu behandeln:
- Welche Fördereinrichtungen und Förderformate gibt es?
- Wie schreibe ich einen Antrag auf Förderung bei der DFG?
- Wie ist ein Antrag in Inhalt und Aufbau zu gestalten?
- Reicht es, wenn der Antrag empiriebasiert ist? Oder wie wichtig ist eine stringente theoretische Ableitung der Fragestellungen und Hypothesen?
- Muss zwingend eine Power-Analyse durchgeführt werden?
- Welche Rolle spielen Vorarbeiten und welche bzw. wie viele Vorarbeiten sind wichtig?
- Muss ich mich zum Thema „Open science“ verhalten und wenn ja, wie?
- Wie plane und begründe ich die Höhe der beantragten Mittel?
- Welche Aspekte sind vor der Antragstellung zu klären (z.B. Ethikvotum, Rolle von Mitantragsteller*innen)
- Wie ist der Ablauf des Entscheidungsprozesses über einen Antrag bei der DFG?
- Was ist bei der zeitlichen Planung zu berücksichtigen?
Pre-Conference 3
Open Science in der Klinischen Psychologie
Referentin: Maike Salazar Kämpf (TU Dresden)
Die Replikationskrise deckte den verzerrten Wissensstand in der psychologischen Literatur auf und war ein Katalysator für die Open-Science-Bewegung. Ziel des Workshops ist es einen Überblick zu geben, wieso wir Open Science brauchen und wie wir verschiedene Open-Science-Methoden in der klinischen Psychologie umsetzen können. Der Fokus wird dabei auf der Präregistrierung von Studien liegen. Präregistrierung von Hypothesen, Erhebungs- und Analyseplänen erhöhen die Qualität der Evidenz. Wie sehen Präregistrierungen aus? Wie kann ich eine Präregistrierung erstellen? Wo präregistriere ich?
Um diese Fragen zu beantworten, wird das Open Science Framework vorgestellt, die bekannteste Plattform für Präregistrierungen, sowie das Publikationsformat “Registered Reports”. Teilnehmer*innen sollen dabei lernen, wie sie selbst eine Präregistrierung erstellen können und welche anderen Open-Science-Methoden es gibt. Anschließend werden wir in der Gruppe den Zusammenhang zwischen Privilegien und Open Access und die besonderen Herausforderungen in der klinischen Psychologie (z.B. Datenschutz) diskutieren. Der Workshop richtet sich an diejenigen, die mit Open Science und Präregistrierung bislang noch keine oder wenige Erfahrungen gemacht haben.
Bitte einen Laptop mitbringen.