Workshops
Präsenzworkshop
Virtueller Workshop
Mittwoch, 12.06.2024
Die Teilnahme an einem Open Science Workshop ist nur in Verbindung mit der Buchung eines Tages- oder Kongresstickets möglich.
WS-OS1: Open Science in der Klinischen Psychologie für Anfänger:innen
M. Salazar Kämpf, J. Fink-Lamotte
Die Replikationskrise deckte den verzerrten Wissensstand in der psychologischen Literatur auf und war ein Katalysator für die Open-Science-Bewegung. Ziel des Workshops ist es einen Überblick zu geben, wieso wir Open Science brauchen und wie wir verschiedene Open Science Methoden in der klinischen Psychologie umsetzen können. Der Fokus wird dabei auf der Präregistrierung von Studien liegen. Präregistrierung von Hypothesen, Erhebungs- und Analyseplänen erhöhen die Qualität der Evidenz. Wie sehen Präregistrierungen aus? Wie kann ich eine Präregistrierung erstellen? Wo präregistriere ich?
Um diese Fragen zu beantworten, wird das Open Science Framework vorgestellt, die bekannteste Plattform für Präregistrierungen, sowie das Publikationsformat “Registered Reports”. Teilnehmer:innen sollen dabei lernen, wie sie selbst eine Präregistrierung erstellen können und welche anderen Open-Science-Methoden es gibt. Anschließend werden wir in der Gruppe den Zusammenhang zwischen Privilegien und Open Access und die besonderen Herausforderungen in der klinischen Psychologie (z.B. Datenschutz) diskutieren. Der Workshop richtet sich an diejenigen, die mit Open Science und Präregistrierung bislang noch keine oder wenige Erfahrungen gemacht haben.
WS-OS2: Open Science in der Klinischen Psychologie für Principle Investigators
J. Fink-Lamotte, H. Niemeyer, M. Salazar Kämpf
Open Science Praktiken umfassen viele verschiedene Bereiche des Forschungsprozess, wie Präregistrierungen und Datenmanagement (Open Data, Open Material, Open Skripts) mit dem Ziel, die Reproduzierbarkeit von Befunden überprüfen zu können, ihre Robustheit bzw. Generalisierbarkeit zu untersuchen und eine sinnvolle Nachnutzung im Sinne einer kumulativen Wissenschaft zu ermöglichen. Immer häufiger sind Open Science Praktiken Voraussetzung für die Einreichung von Manuskripten oder auch die Bewerbung auf wissenschaftliche Stellen; nachweisbare Kenntnisse, Fertigkeiten und Erfahrungen im Bereich Open Science werden daher auch in Bewerbungs- und Berufungsprozessen immer wichtiger. Gerade in der Klinischen Psychologie gibt es aufgrund von besonders sensiblen Daten auch immer wieder Fragen zur Umsetzbarkeit von Open Science Praktiken. Der Workshop richtet sich explizit an Arbeitsgruppenleiter:innen in der Klinischen Psychologie und bietet Raum für Best Practice Beispiele, Diskussionsmöglichkeiten und Umsetzungsideen für Open Science in der Klinischen Psychologie.
Zielgruppe: Psycholog:innen, Psychotherapeut:innen, Psychiater:innen
Zielgruppe: Approbierte und in Ausbildung befindliche
Psychotherapeut:innen (KJP und PP)
Zielgruppe: Psychotherapeut:innen
Zielgruppe: Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut:innen, Psychologische Psychotherapeut:innen mit Zusatzqualifikation für Kinder und Jugendliche, PiAs
WS-1: Psychodynamische Psychotherapie bei Psychosen - Ein Einführungsworkshop
Zielgruppe:
Psycholog:innen und Psychotherapeut:innen ohne oder mit geringen Vorerfahrungen im Bereich der Psychosenpsychotherapie. Auch Teilnehmende nicht-psychodynamischer Ausrichtung, die sich für psychodynamische Konzepte bei Psychosen interessieren, sind herzlich willkommen.
M. B. Petzold1
1 Medical School Berlin, Department Psychologie, Berlin, Berlin, Deutschland
Nachdem Psychotherapie bei Menschen mit Psychosen lange Zeit als kontraindiziert galt, ist Psychotherapie in nationalen und internationalen Leitlinien inzwischen gemeinsam mit Pharmakotherapie als Verfahren der ersten Wahl aufgeführt. Laut Psychotherapie-Richtlinie kann Psychotherapie zur Behandlung der Kernsymptomatik von Psychosen in allen Erkrankungsphasen eingesetzt werden. Leider ist die Psychosenpsychotherapie in Aus- und Weiterbildung bis heute oft nicht ausreichend integriert. Der Workshop stellt eine Einführung in die psychodynamische Psychotherapie bei Menschen mit Psychosen dar. Dabei werden psychodynamische Konzepte und abgeleitete konkrete Handlungsstrategien für die psychodynamische Psychotherapie dargestellt und an zahlreichen Fallbeispielen aus der Praxis illustriert.
WS-2: Psychedelika-gestützte Psychotherapie
Zielgruppe: An der Thematik interessierte Psycholog:innen, Psychotherapeut:innen und Psychiater:innen
R. Evens1,2
1 Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Psychologie, Berlin, Deutschland
2 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie | CCM, Berlin, Deutschland
In den letzten Jahren ist eine deutliche Zunahme klinischer Studien mit Psychedelika zur Behandlung verschiedener psychischer Erkrankungen zu beobachten. Zwei Substanzen (MDMA, Psilocybin) befinden sich bereits in Phase 3 der klinischen Arzneimittelprüfung – der letzten Phase vor einer möglichen Zulassung. Eine Besonderheit der therapeutischen Anwendung von Psychedelika ist ihre enge Verknüpfung mit psychotherapeutischen Interventionen. Dieser Workshop bietet eine Einführung in den Themenbereich. Teilnehmende erhalten einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand mit einem besonderen Fokus auf die Rolle der Psychotherapie in modernen Studien mit Psychedelika. Besonderheiten und ethische Herausforderungen dieser Therapieform werden diskutiert.
WS-3: Diskriminierung im therapeutischen Setting - Erkennen, Reflektieren und Handeln
Zielgruppe: Approbierte und in Ausbildung befindliche Psychotherapeut:innen (KJP und PP)
A. Kaurin1, T. Slotta2
1 Bergische Universität Wuppertal, Klinische Kinder- und Jugendpsychologie und Psychotherapie, Wuppertal, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
2 Universität zu Köln, Klinische Psychotherapie und Psychotherapie, Köln, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
In der Psychotherapie begegnen sich Menschen unterschiedlicher ethnischer Herkunft, Religionen, sexueller Orientierungen, Behinderungsgrade, Geschlechter, sozioökonomischer Hintergründe und Körpermaße. Das kann Diskriminierung sowohl innerhalb als auch außerhalb der Therapiesitzungen verstärken und die Vulnerabilität für psychische Störungen erhöhen. Dieser Workshop vermittelt Einblicke in Diskriminierung und potenzielle Auswirkungen auf die psychische Gesundheit über die gesamte Lebensspanne. Durch Diskussionen und Fallbeispiele lernen Teilnehmende, eine inklusive therapeutische Umgebung zu schaffen. Selbstreflexion und die Einnahme einer privilegienkritischen Haltung werden angeregt und Hinweise für die Praxis vermittelt.
WS-4: Eine besondere Herausforderung - Hochbelastete pflegende Angehörige in der Psychotherapie
Zielgruppe: Psychotherapeut:innen
G. Wilz1
1 Friedrich-Schiller Universität Jena, Abteilung für Klinisch-Psychologische Intervention, Jena, Thüringen, Deutschland
Pflegende Angehörige älterer Menschen sind mit Anforderungen konfrontiert, die zu psychischen Belastungen führen können. Im Workshop wird das KVT basierte „Tele.TAnDem“ Interventionskonzept vorgestellt (Wilz et al., 2015). Besonderheiten der Zielgruppe in der Anwendung von KVT Interventionen wie Förderung von Selbstfürsorge, Modifikation dysfunktionaler Einstellungen, Umgang mit akutem Stress und belastenden Emotionen sowie Auseinandersetzung mit Verlust und Trauer werden thematisiert. Auch die Anwendung im telefonischen und Online-Setting wird besprochen. Ergänzend wird der „Familiencoach Pflege“ der AOK vorgestellt, ein Selbsthilfe-Tool, welches vielfältige, unterstützende Materialien und Lehrfilme beinhaltet.
WS-5: Der Weg in die eigene Praxis - Praxisgründung schrittweise erklärt!
Zielgruppe: Psychotherapeut:innen
C. Vathke1, C. Jochim1
1 Deutsche Psychotherapeuten Vereinigung, Berlin, Deutschland
In diesem Workshop erfahren Sie, was es alles zu beachten gibt, wenn Sie eine eigene Praxis als Psychotherapeut:in anstreben. Hierbei wird sowohl auf die Gründung einer Privatpraxis als auch auf den Weg zur Zulassung zur vertragspsychotherapeutischen Versorgung („Kassensitz“) eingegangen.
Weitere Inhalte werden sein:
- Möglichkeiten in einer Privatpraxis: Welche Angebote und Kostenträger gibt es? Wie funktioniert Psychotherapie über Kostenerstattung?
- Möglichkeiten zur Tätigkeit im KVSystem: Zulassung, Sonderbedarf, Jobsharing. Welche Möglichkeiten zur gezielten Nachfolgeregelung gibt es?
- Was ist (berufsrechtlich) beim Praxisaufbau wichtig und zu bedenken?
WS-6: Systemische Techniken in der verhaltenstherapeutischen Praxis mit Kindern, Jugendlichen und Familien
Zielgruppe: Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut:innen, Psychologische Psychotherapeut:innen mit Zusatzqualifikation für Kinder und Jugendliche, PiAs
Vorerfahrungen: Der Workshop richtet sich grundsätzlich an Interessierte aller Erfahrungsstufen. Bei PiAs sind eine eigenständige Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und vertiefte Kenntnisse der Verhaltenstherapie hilfreich.
J. Asbrand1
1 Friedrich-Schiller Universität Jena, Abteilung für Klinische Psychologie des Kindes- und Jugendalters, Jena, Thüringen, Deutschland
Die Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen umfasst mehr als eine Person: Wir arbeiten im System. Viele Verhaltenstherapeut:innen integrieren bereits mehr oder weniger bewusst Strategien aus der systemischen Therapie. Wir wollen in diesem Workshop schauen, wie sich die Grundhaltung der Verhaltenstherapie und der Systemischen Therapie voneinander unterscheiden und wo sie sich ergänzen. Darauf aufbauend werden Konzepte vorgestellt, wann welche systemischen Methoden für Verhaltenstherapeut:innen sinnvoll sind und wie diese nicht nur als Methode, sondern als echte systemische Ergänzung eingesetzt werden können. Wir arbeiten sowohl mit theoretischen Inputs, Fallbeispielen wie auch mit Fällen der Teilnehmer:innen. Ziel ist, dass die Teilnehmer:innen im Anschluss integrativ arbeiten können.
Zielgruppe: Approbierte psychologische und ärztliche Psychotherapeut:innen
und solche in Ausbildung
WS-V1: Emotionsfokussierte Therapie - Interventionen mit mehr Tiefe
Zielgruppe: Approbierte psychologische und ärztliche Psychotherapeut:innen und solche in Ausbildung
I. Herrmann1
1 Institut für Emotionsfokussierte Therapie, München, Bayern, Deutschland
Psychischen Problemen liegen unabhängig vom Störungsbild eines/einer Patient:in in der Regel Schwierigkeiten in der emotionalen Verarbeitung zugrunde. Patient:innen fühlen zu viel, zu wenig, versinken immer wieder in schmerzhaften Gefühlen oder vermeiden ihre Gefühle. Die Emotionsfokussierte Therapie (EFT) setzt unmittelbar an diesen emotionalen Verarbeitungsschwierigkeiten an. Sie gibt Therapeut:innen wissenschaftlich fundierte Methoden und Strategien an die Hand, um dysfunktionales Erleben zu verändern und eröffnet so neue Möglichkeiten, systematisch, prozessorientiert und effektiv mit dem emotionalen Erleben von Patient:innen zu arbeiten.
Dieser Online-Workshop soll anhand von Powerpointpräsentation, Videodemonstration und Übungen eine kompakte Einführung in den Therapieansatz geben.
WS-V2: Transtheoretische Fallkonzeption - Wie geht das in der Praxis?
Zielgruppe: Praktisch und wissenschaftliche arbeitende Therapeut:innen, die an Konzepten der Theorie-Integration in der praktischen Anwendung interessiert sind.
B. Weinmann-Lutz1
1 Universität Trier, Weiterbildungsstudiengang Psychologische Psychotherapie, Trier, Rheinland-Pfalz, Deutschland
Ziel des Workshops ist es eine Transtheoretische Fallkonzeption vorzustellen und auf eigene Fälle der Teilnehmer:innen anzuwenden. Es werden sechs Veränderungsprozesse vorgestellt (also aktiv wirksame Bestandteile, die ein positives Ergebnis wahrscheinlicher machen):
- Verhaltensbezogene Prozesse (wie Exzesse oder Defizite) ,
- Kognitive Prozesse (kognitive Schemata, Erwartungen),
- Emotionale Prozesse (Emotionsregulation),
- Motivationale Prozesse (Selbstwert, Werte),
- Interpersonale Prozesse (Beziehungsbrüche, Übertragung),
- Systemische und sozial-kulturelle Prozesse (Familie und kultureller Hintergrund, Diversität, soziales Netz, Status)
Der Grundgedanke ist, dass diese Prozesse in allen psychotherapeutischen Orientierungen präsent, aber unterschiedlich gewichtet sind. Hilfreiche Fragen führen durch alle Bereiche und unterstützen eine individualisierte Behandlungsplanung, die psychometrische Ergebnisse und personalisierte Behandlungsempfehlungen eines Feedbacksystems integrieren kann.